Anfangsbestand

Was ist der Anfangsbestand?

Der Anfangsbestand bezeichnet in der Buchführung und im Rechnungswesen den Wert aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens zu Beginn eines Geschäftsjahres. Dieser Wert ist identisch mit dem Schlussbestand des vorhergehenden Geschäftsjahres und dient als Ausgangspunkt für die Finanzbuchführung des neuen Geschäftsjahres. In Österreich ist die korrekte Ermittlung des Anfangsbestands durch das Unternehmensgesetzbuch (UGB) geregelt. Die Bedeutung des Anfangsbestands ist vor allem für die Berechnung verschiedener betriebswirtschaftlicher Kennzahlen und für die Unternehmenssteuerung zentral.

Ermittlung und Buchung des Anfangsbestands

Die Ermittlung des Anfangsbestands erfolgt üblicherweise durch eine Inventur, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss. Bei dieser Inventur werden alle Vermögenswerte (wie z.B. Maschinen, Immobilien, Vorräte) und Verbindlichkeiten (wie z.B. Kredite, Lieferantenschulden) des Unternehmens erfasst und bewertet. Die ermittelten Werte werden dann in das Eröffnungsbilanzkonto (EBK) übertragen, welches die Grundlage für die Buchführung des laufenden Geschäftsjahres bildet.

Es ist zudem wichtig, die Bewertungsvorschriften nach dem UGB zu beachten. Demnach sind Vermögensgegenstände grundsätzlich mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu bewerten. Für abnutzbare Vermögensgegenstände ist eine Abschreibung vorzunehmen. Bei Verbindlichkeiten ist der Rückzahlungsbetrag maßgeblich.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Der Anfangsbestand von Vermögenswerten – wie beispielsweise Waren, Rohstoffe oder Fertigprodukte – gibt an, welcher Wert oder welche Menge dieser Posten zu Beginn der Periode im Unternehmen vorhanden war. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel am 1. Jänner mit 10.000 Euro Bargeld beginnt, dann ist dies der Anfangsbestand an Bargeld für dieses Jahr.

Ähnlich funktioniert es mit den Verbindlichkeiten. Hier zeigt der Anfangsbestand auf, in welcher Höhe Verpflichtungen gegenüber Dritten zu Beginn der Rechnungsperiode bestanden haben.

Bedeutung im Rechnungswesen

Der Anfangsbestand ist besonders wichtig, um Veränderungen innerhalb einer Periode erkennen und bewerten zu können. Er stellt die Ausgangsbasis dar, von der aus Erhöhungen oder Abnahmen eines Bestands über den Zeitraum gemessen werden. Dies ist für die Ermittlung von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen von großer Bedeutung.

Um beispielsweise den Warenverbrauch eines Unternehmens zu berechnen, benötigst du den Anfangsbestand der Waren sowie den Endbestand der Waren am Ende der Periode. Die Differenz zwischen dem Anfangsbestand und dem Endbestand, zuzüglich des Wareneinkaufs, ergibt dann den Warenverbrauch.

Für dich als Unternehmer oder auch für Interessenten wie Investoren, Banken und andere Stakeholder liefert der Anfangsbestand wichtige Informationen. Anhand dieses Werts können sie beurteilen, wie sich bestimmte Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten im Laufe der Zeit entwickeln und somit Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Situation und Entwicklung des Unternehmens ziehen.

Zusammenfassung

Der Anfangsbestand ist also ein zentrales Element in der Buchführung und im Rechnungswesen. Er dient als Ausgangspunkt für die Ermittlung und Analyse von Veränderungen im Laufe einer Periode und bietet einen Überblick über den Zustand von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu Beginn einer Rechnungsperiode. So wird er zur wichtigen Grundlage für unternehmerische Entscheidungen und für die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens.

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